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Au Pairing

I like it!

Michelle nimmt mich direkt in den Arm und sagt, wie froh sie ist, dass ich nun endlich da bin. Es ist eine wirklich sehr herzliche Begrüßung und mir fällt ein 100kg Stein vom Herzen! Vor diesem Moment hatte ich mit am meisten Angst, das erste Kennenlernen! Die kleine Harper steht neben ihr und springt auf und ab! „I am sooooo excited!“, sagt sie immer und immer wieder. Ich auch, denke ich mir. Auch sie nehme ich in den Arm und frage sie, ob sie nicht die kleine Harper sei und dass ich mich freue, sie kennenzulernen, denn „nice to meet you“ ist ja bekanntlich eine typische Begrüßung für Menschen, die man bisher noch nicht kannte. Sie grinst über beide Ohren und nickt. Sie wirkt wirklich sehr aufgeregt. Michelle lacht und erzählt mir, dass sie Harper eben wecken musste und sie sofort senkrecht im Bett stand vor lauter Aufregung. „Mommy, ist heute der Tag?“, fragte sie. „Ja Honey, heute ist der Tag an dem Anna ankommt und Teil unserer Familie wird!“, habe sie ihr geantwortet. Wir machen uns auf den Weg zum Parkhaus. Wow. 7 Uhr morgens und es ist schon richtig warm, um die 25 Grad. Ich bekomme direkt noch bessere Laune. „Heute ist es leider etwas bewölkt, die letzten Tage war es schöner.“, sagt Michelle. Mir gefällt es so auch schon!

Michelle sieht genauso aus, wie auf ihren Bildern. Sie ist groß, schlank und sehr hübsch! Sie trägt kaum Make-Up, ist etwas blass, dafür dass zur Zeit Sommer ist und sie hat schulterlanges, blond gefärbtes, dickes Haar! Sie trägt heute ein luftiges, langes Sommerkleid mit einem bunten Print. Neben ihr fühle ich mich etwas gammelig in meiner Jogginghose und meinem Tanktop nach dieser langen Reise. Eine Dusche wäre nicht schlecht.

„Hattest du eine angenehme Reise?“, fragt sie mich. Ich berichte ihr alles und sage ihr, dass ich super fit bin, dafür dass ich kaum geschlafen habe. Ich könne mich sonst gerne nachher etwas hinlegen, antwortet sie mir. Wir sind am Auto angekommen und natürlich kommt dann, was kommen musste: Ich gehe zur verkehrten Seite. „Du musst auf die andere Seite“, sagt Michelle und kichert. Ich fange laut an zu lachen. Ups. Stimmt, da war ja etwas. Harper lacht ebenfalls und sagt: „Du wolltest auf der falschen Seite einsteigen, hahahahaah! Da sitzt doch Mummy!“

Wir fahren los und als wir an der Schranke des Parkhauses ankommen, fällt mir fast alles aus dem Gesicht. 26$ für 2 Stunden – wie bitte? Oh mein Gott! Das ist echt heftig. Wir fahren durch dichten Großstadtverkehr und ich schaue mir die Gegend ganz genau an, ich versuche soviel wie möglich aufzusaugen! Heute sei wirklich ein grausamer Verkehr, sagt Michelle. Mir macht das nichts aus, denn so kann ich mir mehr anschauen während der Fahrt. Harper scheint gerne Spiele zu spielen, denn sie fängt an, „Ich sehe etwas, dass du nicht siehst…“, zu spielen. Ihre Mum und ich sollen raten. Wir fahren gerade an vielen großen Bürogebäuden vorbei, die viele große Fenster haben, vorbei an Palmen und schönen bunten Pflanzen. „Ich sehe etwas, dass ihr nicht seht, und der Begriff beginnt mit W“! Dreimal dürft ihr raten, was das gesuchte Wort ist! …

 

 

 

 

 

Hmm…Fenster? „Windows?“, rufe ich laut. „Jaaaa, du hast Recht!“, Harper freut sich sichtlich auf ihrem Kindersitz auf dem Rücksitz, denn sie klatscht in die Hände und grinst wieder über beide Ohren!“ So geht es die ganze Fahrt weiter, bis wir ankommen. „Wir fahren gleich über die Harbour Bridge!“, sagt Michelle. „Du musst unbedingt dann nach rechts schauen, dort kannst du dann Opera House sehen!“ Oh wow! Wie aufregend, das alles nun mit eigenen Augen zu sehen! Ich kann es kaum erwarten! Wir biegen um eine Ecke und da sehe ich sie schon vor uns: Die berühmte Harbour Bridge! Und wir werden gleich darüber hinweg fahren, unglaublich!! Michelle erzählt mir etwas über die Geschichte der Brücke und dass sie Geschichtslehrerin sei, deshalb wüsste sie soviel über solche Bauten. Dann lacht sie. „Jetzt schau nach rechts!“ Und da ist sie: Die Oper von Sydney. Das wahrscheinlich bekannteste Fotomotiv von dieser Stadt. Irgendwie muss ich sofort an Nemo denken und an die Stelle, wo Dori und Marlin im Mund des Wals in Sydney ankommen. Ich muss kichern.

Dann fahren wir nach einigen Minuten raus aus der dichten Stadt und kommen in kleine Vororte. Die Umgebung hier sieht unglaublich schön aus! Überall sieht man Pflanzen und Palmen, Bäume, Büsche und Blumen. Es ist alles so grün und bunt, einfach wunderschön! Wir biegen mehrmals ab und dann sagt Michelle, dass wir da seien. Wir parken in einer steilen Einfahrt vor einem süßen Häuschen. Das ist also mein Heim für die nächsten 9 Monate – I like it!

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